Kenia: Kirchenleitende aus Afrika bereiten sich auf Vollversammlung vor

04 Mai 2023

Bei der vorbereitenden Konsultation für Afrika werden die Delegierten aus dem ganzen Kontinent über Herausforderungen wie Armut, Klimawandel, Gendergerechtigkeit, theologische Ausbildung und Religionsfreiheit diskutieren.

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Photo: LWF/A. Hillert

Photo: LWF/A. Hillert

Beratungen über regionale Zusammenhänge im Vorfeld der Vollversammlung

(LWI) – Zur Vorbereitung auf die für September in Polen geplante Dreizehnte Vollversammlung des Lutherischen Weltbundes (LWB) treffen sich nächste Woche in der kenianischen Hauptstadt Nairobi Delegierte aus Kirchen des gesamten afrikanischen Kontinents, um zentrale Themen wie wirtschaftliche Gerechtigkeit, Klimawandel und Religionsfreiheit zu diskutieren. 

Gastgeberinnen der vorbereitenden Konsultation für Afrika, die vom 8. bis 13. Mai stattfindet, sind sowohl die Evangelisch-Lutherische Kirche in Kenia (ELKK), die hauptsächlich im Norden und Westen des Landes ansässig ist, als auch die Kenianische Evangelisch-Lutherische Kirche (KELK), vertreten vor allem im Süden und Osten des Landes, nahe der Grenze zu Tansania.

Da viele Delegierte zum ersten Mal an einer LWB-Vollversammlung in Krakau teilnehmen werden, hofft Regionalsekretär Samuel Dawai, dass die Teilnehmenden bei dem Treffen in Kenia „mit den Themen und Abläufen der Versammlung sowie mit den besonderen Herausforderungen der Region Afrika vertraut gemacht werden“.

Dawai von der Kirche der Lutherische Brüderkirche Kameruns hatte als Mitglied des LWB-Rates an der letzten Vollversammlung in Windhoek, Namibia, teilgenommen. Er koordiniert von seinem Büro in Jaunde aus die Vorbereitungstagung, zu der rund 160 Teilnehmende aus den 31 afrikanischen Mitgliedskirchen erwartet werden.

Zusammenkommen werden die Delegierten am Hauptsitz der Gesamtafrikanischen Kirchenkonferenz (AACC) in Nairobi. Die AACC vertritt über 140 Millionen Christinnen und Christen auf dem gesamten Kontinent. Im Vorfeld der Tagung treffen sich Jugend- und Frauendelegierte. Die Themen hier sind vor allem die Herausforderungen für viele von ihnen in Kirche und Gesellschaft sowie ihre Hoffnungen für die Zukunft.

Klimakrise, wirtschaftliche Gerechtigkeit, Religionsfreiheit

Zentrale Themen sind die Rolle der Kirchen bei der Bekämpfung der Klimakrise und der Förderung von wirtschaftlicher und Gender-Gerechtigkeit sowie die Herausforderung der Religionsfreiheit im Kontext von ansteigender Unsicherheit und Terrorismus. LWB-Präsident Panti Filibus Musa von der Lutherischen Kirche Christi in Nigeria wird über die Not der Menschen in seinem Land und in anderen Teilen Afrikas sprechen, wo Christinnen und Christen vor Verfolgungen oder Angriffen auf ihr Leben und ihre Existenzgrundlage fliehen müssen.

„Auch irreführende Theologien und das Wohlstandsevangelium sind in unserem Kontext ein wichtiges Thema, unter dem viele Kirchen leiden“, sagt Dawai. „Eine fundierte theologische Ausbildung und Schulung ist für die Kirchen auf lokaler und regionaler Ebene nach wie vor eine wichtige Aufgabe.“

„Als Lutheranerinnen und Lutheraner aus dem ganzen Kontinent hoffen wir, einander zuzuhören und voneinander zu lernen, zu ringen und zu erkennen, welche Herausforderungen aus unserem Kontext wir in die weltweite Debatte einbringen wollen“, sagt der Generalsekretär der KELK und der Lutherischen Gemeinschaft in Zentral- und Ostafrika (LUCCEA), Luke Mwololo.

Die Vorversammlung wird den gastgebenden Kirchen auch die Möglichkeit bieten, ihre Aktivitäten vorzustellen, wie etwa die Arbeit des Pangani Lutheran Church Centre. Das Zentrum ist ein Hilfswerk der KELK, das Hunderten jungen Mädchen, die bisher auf den Straßen Nairobis lebten, ganzheitliche Bildung und Hoffnung bietet.

Hoffnung auf engere Zusammenarbeit und konkrete Maßnahmen

Für den Erzbischof der ELCK, Joseph Omolo, ist das Treffen in Nairobi auch eine wichtige Gelegenheit, mehr über die Arbeit des LWB zu erfahren. „Es ist mir eine Ehre, Gastgeber dieses Treffens zu sein“, sagt er und gibt seiner Hoffnung Ausdruck, dass dies auch zu einer engeren Zusammenarbeit mit der KELC führen könnte. „Ich kenne ihren neuen Bischof und denke, dass wir in sozialen Fragen enger zusammenarbeiten könnten.“

KELC-Generalsekretär Mwololo wünscht sich von der Vorversammlung eine „Stärkung der prophetischen Stimme der lutherischen Kirchen Afrikas“, die zu „konkreten Schritten und Strategien“ anregt und Frauen und jungen Menschen mehr Raum für Führungsaufgaben in der Kirche gibt.

Nicht zuletzt hoffe er, dass die Delegierten „die kenianische Gastfreundschaft und Kultur genießen können“, angefangen von den köstlichen Spezialitäten und dem Kaffee bis hin zu den einheimischen Sprachen, die in den Liedern beim Eröffnungsgottesdienstes erklingen werden.

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