Eröffnung des Jarmarks: Eine Plattform für Dialog und Austausch
Jamark, a place to share information and offer space for encounter and dialogue at the LWF Thirteenth Assembly is now open.
LWB-Präsident Musa und der leitende Bischof der Gastgeberkirche der Vollversammlung, Jerzy Samiec, eröffnen globale Ausstellung
(LWI) - Jarmark, das polnische Wort für „Jahrmarkt“, bezeichnet auch die Ausstellungsfläche der Dreizehnten Vollversammlung des Lutherischen Weltbundes (LWB). Mitgliedskirchen, ihnen nahestehende Organisationen, ökumenische Partner und LWB-Programme sind mit 30 Ausstellungen auf dem Markt vertreten, um über ihre Arbeit zu informieren und dabei einen Raum für Begegnungen und Dialog zu öffnen.
LWB-Präsident Panti Filibus Musa und Jerzy Samiec, Leitender Bischof der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen, die die Gastgeberkirche der Vollversammlung ist, haben den Jarmark am 14. September offiziell mit dem traditionellen Durchschneiden eines Bandes eröffnet.
Musa erklärte, dass dieser Jahrmarkt eine Plattform darstelle, um Geschichten weiterzugeben und etwas über die Arbeit des LWB auf der ganzen Welt zu berichten, und forderte die Teilnehmenden der Vollversammlung auf, „umherzugehen und sich Gedanken darüber zu machen, wie die Gemeinschaft, inspiriert vom Heiligen Geist, Hoffnung in die Welt trägt.“
„Jarmark ist ein Ort für Gespräche“, sagte Samiec „und eignet sich auch dafür, neue Kontakte anzubahnen und Geschichten von Menschen und kirchennahen Organisationen zu erfahren.“
Interreligiöse Ausrichtung der Friedensarbeit durch Klimagerechtigkeit
„Wir laden oft religiöse Führungspersönlichkeiten unterschiedlicher Glaubensrichtungen ein, um mit ihnen über ihre Religion und die Schrift zu sprechen, dafür lernen wir dann etwas über andere Religionen und ihre Glaubenspraktiken“, sagte Angelious Michael vom Indian Peace Centre, einer interreligiösen Initiative, die für Werte wie Frieden und Gerechtigkeit einsteht.
Die Ausstellung bietet einen Raum, um etwas über unterschiedliche Glaubensaktivitäten zu lernen, die zum Wohl der Erde beitragen. „Während der Jainismus glaubt, dass die Erde eine Mutter sei, für die man Sorge tragen muss, beschreiben die hinduistischen Veden eine kosmische Beziehung zur Natur und verehren unterschiedliche Pflanzen, Vögel und Tiere, die ihren religiösen Glauben und die damit verbundene Sorge um die Umwelt symbolisieren“, erklärt Michael. „In gleicher Weise wird Wasser in allen Religionen als heiliges Element angesehen.“
Näher, als du denkst: jüdischer und christlicher Glaube
Was 2021 als ökumenisches Projekt der evangelischen und katholischen Kirche zur Feier von 1.700 Jahren jüdischen Lebens in Deutschland begann, führte schliesslich zu der Kampagne „Näher als du denkst: jüdischer und christlicher Glaube“. Sie will Menschen veranlassen, darüber nachzudenken, welche engen Verbindungen zwischen Christentum und Judentum bestehen. Es gibt zahlreiche Feste, bei denen die Wurzeln des Christentums im Judentum deutlich erkennbar sind.
Pfarrerin Inken Wöhlbrand, Leiterin des LWB-Zentrums in Wittenberg, erklärte, der Kampagne gehe es darum, ein falsches Verständnis der jüdischen Religion auszuräumen, die in der modernen Welt oft dämonisiert werde, und stattdessen Brücken zu bauen und ein neues Verständnis zu entwickeln und darauf hinzuweisen, dass sowohl der jüdische als auch der christliche Glaube demselben Baum entsprungen sind. Die Organisation bietet theologische Seminare für Mitgliedskirchen an und weist auf die engen Verbindungen zwischen den beiden Traditionen hin, wobei gleichzeitig „die Würde der Eigenständigkeit beider Glaubensrichtungen bewahrt bleibt.“
Steuergerechtigkeit
In seiner Botschaft an die Vollversammlung 2017 hat der LWB die „Lutherischen Kirchen aufgerufen, sich zu erheben und eine gerechte Verteilung von Wohlstand und sozialer Absicherung als eine Frage der Gerechtigkeit und der Menschenrechte zu fordern.“
Im vergangenen Jahr hat die Generalversammlung der Vereinten Nationen (VN) einstimmig eine Resolution zur „Förderung einer inklusiven und wirksamen internationalen Zusammenarbeit in Steuerfragen bei den Vereinten Nationen“ angenommen.
Silje Margreta Ander von der Norwegischen Kirchenhilfe ist der Meinung, dass dieser mutige Schritt der Anfang einer historischen Änderung internationaler Steuervorschriften sein könnte. Eine UN-Steuerkonvention könnte Steuergesetze demokratisieren und jedem Land ein Mitspracherecht bei steuerlichen Entscheidungen geben, damit „ausreichende finanzielle Mittel für den Bau von Krankenhäusern und für die Lösung von Problemen wie Klimagerechtigkeit, Armut usw. zur Verfügung stehen“, sagte sie.
Besucherinnen und Besucher des Standes für Steuergerechtigkeit können mithelfen, ein Krankenhaus aus Lego-Steinen zu bauen und damit die Botschaft vermitteln, dass eine UN-Steuerkonvention Länder in die Lage versetzen würde, Krankenhäuser zu bauen und für ihre Bevölkerung zu sorgen.
Globales Liederbuch 2024
Musik spielt eine wichtige Rolle in lutherischen Gottesdiensten auf der ganzen Welt. Für Martin Luther war Musik eine Möglichkeit, das Evangelium zu verkünden und Menschen in die Lage zu versetzen, mit Worten und Musik aus ihrem kulturellen Erbe über ihren Glauben zu singen.
Das Globale Liederbuch feiert, proklamiert und entwickelt dieses Erbe und will ein globales Netzwerk von Kirchmusikerinnen und -musikern, Liturgie-Fachleuten und Komponistinnen und Komponisten für Kirchenmusik zusammenbringen
Das Projekt steht unter der Leitung von Dr. Uwe Steinmetz aus Deutschland, der Mitglied der internationalen Planungsgruppe für die Gottesdienste während der LWB-Vollversammlung ist. Er hofft, dass das Liederbuch aufgrund seiner Reflektierung regionaler und globaler Themen in den kommenden Jahren eine wichtige Ressource für hymnologische und liturgische Entwicklungen wird.
Die Ausstellung erlaubt es Mitgliedern der lutherischen Gemeinschaft, Gebete und Segnungen auszutauschen und darüber nachzudenken, was Glaube und Musik ihnen bedeuten.