Einladung nach Krakau: Vorstellung des Studienleitfadens für die Vollversammlung
Das Abenteuer der Dreizehnten LWB-Vollversammlung im September in Krakau erleben. Dazu laden die Autorinnen und Autoren sowie die Redaktion eines neuen Studienleitfadens ein, der sich dem Thema „Ein Leib, Ein Geist, Eine Hoffnung“ widmet.
Autorinnen und Autoren erläutern ihre Vision und Ziele bei der Vorbereitung auf die LWB-Vollversammlung in Polen
(LWI) – Eine Einladung zu einem Abenteuer, das bis ins polnische Krakau und darüber hinaus führt. So beschreiben Schreibende und Herausgebende den Studienleitfaden für die bevorstehende Dreizehnte Vollversammlung. Die neue Publikation richtet sich an Kirchen und Gemeinden, an Gruppen oder Einzelne, die mehr über die Arbeit des Lutherischen Weltbundes (LWB) und seiner Mitgliedskirchen erfahren möchten.
Die nächste LWB-Vollversammlung in Krakau steht unter dem Thema „Ein Leib, Ein Geist, Eine Hoffnung“, Worte aus dem Epheserbrief. Bei der Vorstellung des Studienleitfadens am 29. März beschrieb LWB-Generalsekretärin Anne Burghardt dieses Motto als „theologisch interessant, weil es uns dazu auffordert, tiefer über unsere Taufe und ihre Auswirkungen nachzudenken.”
Allen, die mehr über die globale Kirchengemeinschaft und ihr Zeugnis in der Welt erfahren möchten, legte sie diesen Leitfaden ans Herz, ob lutherisch oder nicht. „Als Kirchen“, sagte Burghardt, „legen wir dieses Zeugnis in den unterschiedlichsten Kontexten ab. Und genau darin liegt unsere Stärke“. Der Leitfaden sei ein hilfreiches Instrument, „das es uns möglich macht, in einer gespaltenen und leidenden Welt wirksamere Botschafterinnen und Botschafter des Friedens, der Versöhnung und der Gerechtigkeit zu sein.“
Vollversammlungskoordinatorin Maryssa Camaddo gab Einblicke in den langwierigen Prozess der Vorbereitung der neuen Veröffentlichung, mit dem noch vor Beginn der COVID-19-Pandemie begonnen wurde und an dem Vertretende von Mitgliedskirchen aller LWB-Regionen über die Referenzgruppe der Vollversammlung beteiligt waren. „Ein ganzes Dorf war an dieser freudigen Geburt beteiligt“, beteuerte sie.
Der Assistierende Generalsekretär für Ökumenische Beziehungen, Dirk Lange, sprach von der Idee des Studienleitfadens, der zunächst „die menschliche Erfahrung der Sehnsucht nach Ganzheit“ beschreibt, während wir uns gleichzeitig „von den Grenzen unseres Körpers eingeengt“ fühlen. Die Worte aus dem Epheserbrief „laden uns zu einem ganz besonderen Abenteuer des Lebens ein“. Eine Reise, auf der wir verstehen, wie Gott „die Gestalt eines menschlichen Körpers angenommen hat“ und wie sein Geist „fortwährend in dieser Welt wirkt, indem er uns alle in die eine Hoffnung hineinzieht und uns einlädt, Teil einer Versöhungsbewegung zu werden, die uns noch stärker in die Gemeinschaft einbindet.“
Chad Rimmer, Programmreferent für Identität, Gemeinschaft und Ausbildung, sprach über die Struktur des neuen Studienleitfadens, der sich auf die von Befreiungstheologen in Lateinamerika entwickelte Methodik „Sehen, Urteilen, Handeln“ stützt. In allen drei Teilen der Publikation werde „zuerst auf die ganz realen Schreie der Menschen in der Gemeinschaft gehört“. Diese Schreie seien Schreie des Körpers, unseres Geistes und Schreie der Hoffnung.
In jedem Abschnitt folgt eine biblische und theologische Betrachtung mit dem Titel „Augen zu sehen“. Diese lässt uns „im Glauben Unterscheidungen treffen, die uns dann zum Handeln bewegen können“, erklärte Rimmer. Darauf folgen verschiedene „Danksagungen“ mit „hoffnungsvollen Geschichten“, die zeigen, wie Kirchen und Menschen in den verschiedenen Regionen bereits auf unterschiedlichste Weise „die Saat der Hoffnung säen“. Die Hauptkapitel schließen mit kurzen Fragen, die ein von Luther im Kleinen Katechismus entwickeltes Format verwenden und den Leser dazu anregen, darüber nachzudenken, „wie wir diese Saat der Hoffnung in unserer jeweiligen Umgebung wachsen lassen können.“
Als „junge Theologin“ lobte Savanna Sullivan, die LWB-Jugendreferentin, die „lebendige Sprache und den Inhalt“ des Leitfadens. Sie hob das „zugängliche“ Format des Leitfadens hervor und merkte an, dass junge Vollversammlungsdelegierte und andere den Leitfaden nutzen würden, um „Social-Media-Inhalte wie z.B. Infografiken und Reels“ zu erstellen, die dazu beitragen können, das Thema der Vollversammlung zu vertiefen. Sullivan zeigte sich erfreut über die Berichte von jungen Menschen aus der ganzen Gemeinschaft, die bei der theologischen Betrachtung des Themas Advocacy, bei der Vernetzung junger Menschen in und zwischen den Regionen und beim Bemühen um Versöhnung durch das Schulungsprogramm für Friedensbotschafter eine Vorbildfunktion übernehmen.
In seinem Schlusswort wies LWB-Regionalreferent für Europa, Ireneusz Lukas, darauf hin, dass der Studienleitfaden bereits die Gespräche während der jüngsten europäischen Vorversammlung in Oxford geprägt habe. „Das Thema scheint vertraut, doch sollten wir uns fragen, was diese vertrauten Worte denn tatsächlich bedeuten.“ Mit Blick auf die Vollversammlung in seinem Heimatland fügte er hinzu: „Ich hoffe und bete, dass der Leitfaden gelesen und als inspirierendes Hilfsmittel von allen genutzt wird, die zu uns nach Krakau kommen!“