Afrika: Hoffnung auf sozialen Wandel neu entfachen
LWB-Generalsekretärin Burghardt und südafrikanische Bischöfin Sikhwari beleuchten auf der vorbereitenden Konsultation für Afrika das Vollversammlungsthema aus dem Blickwinkel von Einheit und Hoffnung.
Delegierte erörtern das Vollversammlungsthema „Ein Leib, Ein Geist, Eine Hoffnung.“
(LWI) – Die afrikanischen Delegierten zur Dreizehnten Vollversammlung des Lutherischen Weltbundes (LWB) setzten sich diese Woche auf ihrer vorbereitenden Konsultation in Nairobi, Kenia mit dem Vollversammlungsthema „Ein Leib, Ein Geist, Eine Hoffnung“ auseinander.
In ihren Referaten entfalteten Bischöfin Naledzani Josephine Sikhwari von der Evangelisch-Lutherischen Kirche im Südlichen Afrika und LWB-Generalsekretärin Anne Burghardt die Aspekte Einheit, Hoffnung und die Kirche als der Leib Christi.
Solidarität in Erwartung und Handlung
„Die ganze Welt, die gesamte Schöpfung, sehnt sich heutzutage nach Hoffnung“, sagte Burghardt. Unsere Welt werde jedoch immer komplizierter. In Afrika und weltweit nehme wegen Herausforderungen wie dem Klimawandel, Konflikten und Terrorismus sowie wirtschaftlicher Unsicherheit und Jugendarbeitslosigkeit die Angst immer mehr zu. „Auch Fake News, Verschwörungstheorien und Polarisierung tragen zu dieser Angst bei.“
Den Kirchen komme im Umgang damit eine einzigartige Rolle zu. „Wir brauchen Einheit und Hoffnung“, sagte die Generalsekretärin. „Einheit wird geschaffen, wo Versöhnung zwischen Gott und den Menschen in der Versöhnung zwischen den Menschen umgesetzt wird. Das geht Hand in Hand damit, die neue Schöpfung und Gerechtigkeit um uns herum sichtbar zu machen.“
Die afrikanischen Kirchen, die in Kontexten Zeugnis ablegen, in denen ethnische Vielfalt und die Diversität der Stämme sowohl als Herausforderung als auch als Bereicherung angesehen werden, können ein ermutigendes Beispiel darstellen, wie man trotz der Unterschiede in Einheit lebt. „In der heutigen Welt, in der die Menschen eher auf das schauen, was sie trennt, als auf das, was sie vereint, kann das ein starkes Zeichen sein.“
„Wir verstehen Hoffnung als die Erfahrung des Geistes Gottes, der uns verpflichtet, die Kluft zwischen dem allumfassenden Frieden und der allen zuteilwerdenden Gerechtigkeit, die uns von Gott verheißen wurden, und der Realität der Welt zu überbrücken“, so Burghardt. „Hoffnung vereint; sie schafft Solidarität in Erwartung und Handlung.“
„Den Hoffnungslosen Hoffnung bringen“
Unsere „Welt besteht aus kaputten Leibern, Gesellschaften und Ökosystemen“, sagte Bischöfin Naledzani Sikhwari in ihrer Rede zum Vollversammlungsthema.
„Der Leib Christi ist die christliche Kirche überall auf der Welt, der über rassische, ethnische und geschlechtliche Zugehörigkeit hinausgeht“, sagte sie. „Der Leib ist vielfältig, je nach Kultur, Geschlecht, Sprache, Fähigkeiten und Staatszugehörigkeit. Für einen gesunden Leib braucht es die Vielfalt.“
Doch wenn „individuelle Leiber angegriffen, verunstaltet, geschändet und demoralisiert werden, leidet die Gemeinschaft auf breiter Ebene.“ Rassismus „ist ein Dorn im Leib Christi, und geschlechtsspezifische Gewalt zerstückelt den Leib Christi.“
Angesichts dieser und anderer Ungerechtigkeiten müsse die Kirche „den Hoffnungslosen Hoffnung bringen“. Es sei „ein Zeichen der Hoffnung in die Schöpfung Gottes, denn dadurch habe man Anteil an Gottes gesamtheitlicher Mission.“ Es müsse ein „starkes“ Zeichen sein, das „die Ungleichheiten und Ungerechtigkeiten herausfordert, die den Leib Christi zerteilen und ihm Schaden zufügen.“ Die Kirche sei dafür verantwortlich, „neue Hoffnung zu entfachen, als Antrieb für den sozialen Wandel“, fügte Sikhwari hinzu. „Die Liebe zu Gott kann nicht gemessen werden, doch sie wird gesehen, wenn wir einander mit Würde behandeln und nach Gerechtigkeit streben.“
Die Berufung der weltweiten Gemeinschaft der lutherischen Kirchen sei es, „Liebe zu verbreiten, indem sie in die Gemeinschaften gehen, die das Leben aufgegeben haben, zu den Armen, zu den Menschen, die aufgrund ihres Geschlechts misshandelt werden – dadurch werden die LWB-Mitgliedskirchen zur Stimme der Sprachlosen.“